Die Nachkriegsgeneration im Schatten des Kriegstraumas
Die in den 50er und 60er Jahren Geborenen haben als Gemeinsamkeit, dass ihre Eltern den 2. Weltkrieg und den Nationalsozialismus als Kinder, als Jugendliche, als junge Erwachsene erlebt haben. Diese Eltern gehören jetzt der ältesten Generation unserer Gesellschaft an. Durch die besonderen Bindungs- und Erziehungserfahrungen der Nachkriegszeit empfinden die Kinder dieser Kriegskinder häufig Gefühle von innerer Einsamkeit, Selbst-Unsicherheit, diffuse Ängste und Entwurzelung.

"Unsere Eltern räumten die Trümmer der zerstörten Häuser mit den Händen weg - wir, die nächste Generation, sind mit dem Aufräumen der seelischen Trümmer beschäftigt."
Dieses Zitat einer 51-Jährigen benennt eine als kollektiv empfundene Folge des 2.Weltkriegs und der NS-Zeit. Wie leben wir in Deutschland mit unserer kollektiven Vergangenheit, mit unserem psychischen Erbe? Wie wirkt die Vergangenheit ins Jetzt?
Eine transgenerationale Sichtweise, welche die deutsche Zeitgeschichte einbezieht und dadurch individuelle Lebensbiographien erweitert, kann helfen, sich selbst und andere besser zu verstehen und das häufig anzutreffende Bemühen um Transformation wahrzunehmen und anzuerkennen.

Bettina Alberti, Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Lübeck, www.koerpertherapie-luebeck.de

MP3-Download eines Vortrags, gehalten anlässlich des 25. MännerLeben®-Kongresses in Hannover